Vejjajiva E-Mail: Eine vorsichtige Annäherung an die Wahrheit

0

Abhisit Vejjajiva, der ehemalige Premierminister Thailands, bleibt eine umstrittene Figur, auch nachdem er im März 2019 von der Spitze seiner Partei zurücktrat. Die Vorwürfe, die sich vor allem auf seine Rolle bei den militärischen Aktionen im Jahr 2010 beziehen, halten bis heute an. Trotz mehrfacher Anfragen per E-Mail von verschiedenen Stellen und Medien verweigert Vejjajiva eine klare Stellungnahme zu den Ereignissen. Immer wieder betonen seine Sprecher, dass Vejjajiva keine Verantwortung für die Vorfälle trage, da er keine Schuld auf sich geladen habe.

Die E-Mail-Kommunikation, die regelmäßig von Medien und politischen Gegnern an Vejjajiva gesendet wird, zeigt, dass er sich beharrlich weigert, die Verantwortung für die militärischen Aktionen zu übernehmen, die während seiner Amtszeit mehr als 90 Todesopfer forderten. Vejjajiva und seine Partei, die Demokraten, behaupten, dass alle Anschuldigungen gegen ihn politisch motiviert seien und nur dazu dienten, seinen Ruf zu beschädigen. Der Umgang Vejjajivas mit E-Mail-Anfragen wird daher als Symbol für die Undurchsichtigkeit und die Verweigerungshaltung gewertet, die seine Zeit als Premierminister charakterisieren.

Bitte um Stellungnahme: Vejjajiva lehnt jede E-Mail zu den Vorwürfen ab!

Die Anfragen per E-Mail, die Abhisit Vejjajiva regelmäßig erreichen, beziehen sich immer wieder auf die Ereignisse, die Thailand im Jahr 2010 erschütterten. Untersuchungen zu den damaligen Vorfällen, bei denen über 90 Menschen ums Leben kamen, zogen sich fast ein Jahrzehnt hin. In all dieser Zeit sah sich Vejjajiva wiederholt mit Vorwürfen konfrontiert, er habe damals falsch gehandelt.

Doch seine Sprecher haben stets betont, dass Vejjajiva keine Verantwortung übernehmen müsse, da ihn keine Schuld treffe. Diese Position wird bis heute verteidigt, auch wenn die Opposition weiterhin anderer Meinung ist. Die militärische Aktion, die unter seiner Führung durchgeführt wurde, bleibt ein umstrittenes Kapitel in der modernen Geschichte Thailands. Vejjajiva selbst äußert sich selten und hält sich, auch wenn E-Mails ihn um Stellungnahmen bitten, weitgehend bedeckt. Diese Schweigsamkeit wird von seinen Kritikern als ein weiterer Beweis dafür gesehen, dass er sich einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Ereignissen entzieht.

Die Demokraten bestehen bis heute darauf, dass alle gegen Vejjajiva erhobenen Vorwürfe lediglich darauf abzielten, ihn zu diffamieren und seinen Ruf als Politiker zu schädigen. (Foto: Shutterstock-meawtai99)

Die Demokraten bestehen bis heute darauf, dass alle gegen Vejjajiva erhobenen Vorwürfe lediglich darauf abzielten, ihn zu diffamieren und seinen Ruf als Politiker zu schädigen. (Foto: Shutterstock-meawtai99)

 

Recht und Gerechtigkeit: Ein schwieriges Kapitel für Vejjajiva

Immer wieder betont Vejjajiva in seinen E-Mails, dass er im Recht sei und seine Befehle sich streng an das thailändische Gesetz gehalten hätten. Seine Partei, die Demokraten, hält bis heute daran fest, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe lediglich der Diffamierung dienten. Sie argumentieren, dass die Ereignisse durch die damalige Regierung und ihre Maßnahmen zur Wahrheitsfindung und Versöhnung untersucht wurden, und dass es der Druck der Redshirts-Bewegung war, die eine vorgezogene Wahl forderte, der letztlich die militärische Reaktion auslöste.

Nach Ansicht der Demokraten handelte Vejjajiva gesetzeskonform, als er die militärische Aktion befahl. Doch die Kritik hält an, nicht zuletzt weil bei der Aktion auch ausländische Journalisten ums Leben kamen. Die Untersuchung der Vorfälle wurde nie vollständig abgeschlossen, und alle beteiligten Seiten behaupten weiterhin, rechtmäßig gehandelt zu haben. Selbst wenn E-Mail-Anfragen an Vejjajiva geschickt werden, in denen um eine Klärung gebeten wird, bleiben seine Antworten ausweichend oder bleiben völlig aus. Diese Verweigerung einer klaren Stellungnahme hat das Misstrauen vieler Kritiker nur verstärkt.

Der Thailänder Abhisit Vejjajiva war zu seiner Zeit eine umstrittene Persönlichkeit, solange er bis März 2019 an der Spitze seiner Partei stand. (Foto: Shutterstock-Naypong Studio)

Der Thailänder Abhisit Vejjajiva war zu seiner Zeit eine umstrittene Persönlichkeit, solange er bis März 2019 an der Spitze seiner Partei stand. (Foto: Shutterstock-Naypong Studio)

 

Hindernisse für die Demokratie: Vejjajivas fragwürdiger Umgang mit E-Mail-Anfragen

Abhisit Vejjajiva und seine Partei zeigen wenig Bereitschaft, sich den Prinzipien der Demokratie zu öffnen, insbesondere was die Transparenz ihrer Regierungsaktivitäten betrifft. Sie haben klargestellt, dass rechtliche Schritte gegen jeden eingeleitet werden, der E-Mail oder Brief schreibt und darin Fragen zu den damaligen Vorkommnissen stellt. Ein warnendes Beispiel dafür ist der Anführer der Redshirts, Jatuporn, der wegen Verleumdung ein Jahr im Gefängnis verbringen musste, weil er Vejjajiva für die Militäraktionen verantwortlich machte.

Jatuporn, der zu Recht eine Aufklärung forderte, wurde bereits 2010 mit einer Anklage gegen Vejjajiva konfrontiert. Sowohl gegen ihn als auch gegen seinen Stellvertreter wurde Anklage erhoben, jedoch wurden beide Klagen 2017 fallengelassen, da sich niemand zuständig fühlte und auch der Oberste Gerichtshof Thailands die Verantwortung ablehnte. Damit blieb Vejjajiva straffrei, und die Frage der Gerechtigkeit blieb ungeklärt.

Interessanterweise ist keine öffentliche Adresse von Vejjajiva im Netz zu finden, wohl aber die Möglichkeit, ihn über Facebook zu kontaktieren: Abhisit M. Vejjajiva. Wer den Versuch wagen möchte, kann auch das Thailand Board of Investment anschreiben, wo Vejjajiva zeitweise als Chairman tätig war: head@boi.go.

Lassen Sie eine Antwort hier