Die Anforderungen an die Elektromobilität manifestieren sich im Wunsch vieler Autokäufer: Es muss ein Auto sein, das größer ist als bisher und vor allem durch eine hohe Reichweite besticht. Nicht umsonst sorgen die Autobauer mit neuen SUVs für eine Erfüllung dieses Wunsches.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Automarkt in der Krise? Nicht mit den elektrischen SUVs!
Marktbeobachtungen haben gezeigt, dass sich die meisten Autokäufer für ein großes und schweres Modell entscheiden, wenn sie in ein neues Fahrzeug investieren. Der Wunsch nach einem SUV steht sogar noch vor dem Wunsch, ein Elektroauto zu fahren und damit die Umwelt zu entlasten. Rund 51 Prozent der neu zugelassenen E-Autos sind inzwischen SUVs, die andererseits aufgrund ihrer Größe zumindest in den Städten nicht gern gesehen werden.
Sie nehmen viel Platz weg, weil sie mit den Standard-Parkplätzen nicht auskommen. Sie sind schwer und wiegen gern zwischen 2,5 und 3,5 Tonnen – zu viel Gewicht für Parkplätze oder abgesenkte Gehsteige. Bei den Elektro-Autos ist die Dominanz der SUVs sogar noch auffälliger als bei Verbrennern. Der Abstand wird sogar noch größer, wenn Geländewagen nicht mehr als eigenständiger Typ, sondern als Teil der SUVs gerechnet werden. Dann geht der Trend weiter und es wird sich auch in 2024 zeigen, wie sehr diese Autos gefragt sind. 2022 machten SUVs plus Geländewagen einen Marktanteil von 43, 2023 einen Anteil von 53 Prozent aus. Und jetzt kommt der Smart.
Ein aktuelles Beispiel: Der Smart #5
Das Fahrzeug zeigt, dass Komfort und Anspruch Hand in Hand gehen können. Genau das ist richtungsweisend und dürfte künftig viele Skeptiker überzeugen. Autokäufer setzen auf Zuverlässigkeit und wollen möglichst lange Strecken ohne allzu viele Ladestopps fahren können. Gleichzeitig wird das Thema Sicherheit großgeschrieben.
Gewünscht werden Fahrzeuge, die umweltgerecht fahren und der grundsätzlichen Beliebtheit der SUVs Rechnung tragen. Experten raten daher Autoherstellern, die sich auf die Elektromobilität konzentrieren, sich in Richtung der beliebten SUVs zu orientieren.
Denn bei aller Umweltfreundlichkeit sind viele Autokäufer nicht unbedingt davon angetan, auf ihre Wunschoptik und ein großes Auto, das ein hohes Gefühl an Sicherheit vermittelt, zu verzichten. E-SUVs sind die perfekte Möglichkeit, alle Wünsche unter einen Hut zu bekommen.
Ein Blick auf den aktuellen E-Auto-Markt
Andere Länder, anderes Autokaufverhalten? Wer sich die genauen Zahlen ansieht, kann zu dem Schluss kommen, dass das Thema Elektromobilität in anderen Ländern anders gestaltet ist. Während hierzulande zwar immer noch ein Fortschritt, doch innerhalb dessen eine deutliche Verlangsamung des E-Auto-Absatzes zu verzeichnen ist, geht es in anderen Ländern bergauf. Der weltweite Bestand an elektrisch betriebenen Fahrzeugen steigt zügig, wobei sich ein Land ganz besonders hervortut.
Wer hat bei E-Autos die Nase vorn?
Ganz klar die Nase vorn hat China, denn allein in diesem Land finden sich mehr als 23,4 Millionen E-Autos und damit über die Hälfte der weltweit zugelassenen Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Die USA stehen auf dem zweiten Platz und sind dennoch weit abgeschlagen: Rund 4,8 Millionen E-Autos waren dort Ende 2023 zugelassen.
Danach folgte Deutschland mit etwa 2,3 Millionen, dahinter fanden sich Frankreich und Großbritannien mit 1,6 und 1,5 Millionen Elektroautos. China dürfte wohl auch weiterhin in diesem Bereich dominierend bleiben, denn allein 2023 wurde ein Wachstum von 60 Prozent verzeichnet, was deutlich stärker war als in allen anderen Ländern.
Ein Blick auf die am häufigsten vertretenen Marken zeichnet dieses Bild:
- BYD: China, etwa drei Millionen Neuzulassungen 2023
- Tesla: USA, rund 1,8 Millionen Neuzulassungen 2023
- VW: Deutschland, rund eine Million Neuzulassungen 2023
Rund 570.000 Neuzulassungen im genannten Jahr entfallen auf BMW, der Autobauer aus Bayern steht damit auf dem sechsten Rang.
Erst auf Rang 10 steht Mercedes mit rund 400.000 Neuzulassungen 2023.
Der Bestand an E-Autos gestaltet sich ähnlich, wobei die Zahlen nicht komplett übernommen werden können.
Grund sind unter anderem Stilllegungen und Abmeldungen wegen Nichtbenutzung der Fahrzeuge. Konkrete Bestandszahlen nennt das ZSW nicht.
So soll der Markt für E-Autos angekurbelt werden
Vertreter der Autokonzerne sowie Fans der E-Mobilität weisen stetig auf die zahlreichen Vorteile hin, die mit der Nutzung von Elektroautos in Verbindung stehen. Kritiker sehen vor allem die mangelnde Reichweite sowie die Batterien der E-Autos kritisch. Sie sind sowohl durch den Abbau der Rohstoffe als auch durch die Entsorgung nicht unproblematisch und lassen das Plus für die Umwelt weniger groß werden. die Bundesregierung ist nun auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, mit denen Kaufanreize geschaffen werden können. Unter anderem soll es dabei um die Nutzung von Dienstwagen und entsprechende Vergünstigungen gehen.
Steuervorteile für Dienstwagen mit Elektroantrieb
Besitzer dieser Fahrzeuge sollen künftig von einem reduzierten Steuersatz profitieren, der auf 0,25 Prozent festgelegt wird. Das ist ein um 0,75 Prozent geringerer Steuersatz als bei Benzinern, bei denen ein Prozent des Fahrzeugwertes als geldwerter Vorteil zu versteuern ist. Mit dieser Maßnahme möchte Wirtschaftsminister Habeck nicht nur den Absatz der E-Autos ankurbeln, sondern auch den Autoindustrie-Standort Deutschland stärken.
Eine weitere Möglichkeit wird in der Sonderabschreibung für E-Autos gesehen. Sie soll rückwirkend ab Juli 2024 bis Ende 2028 gelten. Im Jahr der Fahrzeuganschaffung sollen 40 Prozent des Fahrzeugwertes steuerlich geltend gemacht werden können, danach ist ein schrittweises Absenken der Abschreibung bis auf sechs Prozent angedacht.
Diese Förderung der Autoindustrie könnte aktuellen Hochrechnungen zufolge rund 600 Millionen Euro im Jahr kosten, was zulasten des Staates gehen wird.
Interessant: Statistiken zeigen steigende Nachfragen in allen Bereichen rund um die Elektromobilität. Mit Neuentwicklungen wollen die Autobauer auch genau diese steigende Nachfrage erreichen, doch in der Realität ist sie noch nicht angekommen.
Die Zahlen wirken nur auf den ersten Blick positiv, denn auch wenn der Absatz an E-Autos wächst, so nimmt er doch nur noch langsam zu. Mit den neuen SUVs wird versucht, den Geschmack der Autokäufer zu treffen und das Wachstum auf dem Automarkt wie gewünscht anzukurbeln. Ob das gelingt, bleibt noch unsicher, zumal viele neue Modelle wie zum Beispiel der Smart #5 erst 2025 auf den Markt gebracht werden.
Fazit: Warum wird es ein Elektro-SUV?
Von ihrer Vorliebe für große, schwere Autos rücken die Menschen trotz Umweltbedenken nicht ab. Die Autobauer respektieren das und verbinden den Komfort des SUV mit neuen Antrieben. So konnten sich bisher die SUV am stärksten durchsetzen und die Nachfrage nach E-Autos könnte mit diesen Modellen sowie in Verbindung mit steuerlichen Vorteilen zumindest für große Dienstwagen positiv beeinflusst werden.