Wer im Lotto gewinnt oder reicher Unternehmer ist, stellt sich die Frage, ob das Kaufen oder Mieten eines Sportwagens besser ist, sicherlich nicht. Alle anderen müssen entscheiden, wie viel Geld sie für ihr Hobby übrig haben.
Sportwagen teilen als Einnahmequelle
Viele Autoliebhaber wollen einmal in ihrem Leben mit einem Sportwagen fahren und so richtig über die Autobahn heizen. Eine freigegebene Strecke oder eine Rennbahn, die für jedermann geöffnet ist? Möchtegern-Rennfahrer sausen heran und testen das Fahrzeug aus. Allerdings ist der Kaufpreis für solch einen Traumwagen oft sehr hoch und übersteigt bei Weitem das Budget, das für ein Auto übrig ist. Außerdem brauchen gerade Familien einen kindertauglichen Wagen, in den Kinder, Spielzeug, Einkäufe und viele Dinge mehr passen. Dafür ist ein Sportwagen nicht gemacht, doch als Zweitwagen ist er einfach zu teuer. Schon kommt der Gedanke auf, ob es nicht möglich ist, einen solchen Traumwagen für einen Tag zu fahren.
Beim Autoverleih gibt es verschiedene Sportwagen, die je nach Alter des Mieters angeboten werden. Oft sind sie erst ab 25 oder gar 27 Jahren zu mieten, davor unterstellen die Verleiher dem potenziellen Mieter eine zu unüberlegte Fahrweise. Private Autoverleiher sehen das meist weniger eng und bieten ihr Schmuckstück zur Probe an. Dabei lässt sich solch ein Sportwagen sogar als Einnahmequelle nutzen und so bietet sich die Möglichkeit, dass sich die Kauf- und Unterhaltungskosten mit den Einnahmen aus der Vermietung wieder ausgleichen. Das gilt aber nur solange, wie das Fahrzeug unbeschadet von den verschiedenen Spritztouren zurückkommt!
Private Sportwagenbesitzer werden kaum in die Lage versetzt werden, beispielsweise ihren Ferrari gewinnbringend verkaufen zu können und damit eine gute Rendite zu erzielen. Wer ein solches Auto hat, fährt es selbst oder vermietet es. Ein Verkauf ist oft nicht einmal eine Option. Der Grund liegt aber nicht in Sentimentalitäten, sondern nicht selten in den Schwierigkeiten, die der gewünschte Kauf mit sich bringt.
Teure Miete eines Sportwagens?
Wer einen Sportwagen mietet und dann für eine Stunde Fahren einen dreistelligen Betrag zahlen soll, wird sich empört über die hohen Kosten beschweren. Schnell wird der Schluss gezogen, dass ein Kauf bestimmt viel günstiger sei und sich angesichts dieser Preise binnen kürzester Zeit rechnen würde. Doch das ist zu kurz gedacht, denn der Unterhalt eines Sportwagens kostet weitaus mehr Geld als bei einem Familien-Van. Steuern und Versicherung, Inspektionen und Auswechseln der Verschleißteile, eventuelle Reparaturen: All das kostet Geld. Außerdem muss die Abschreibung hinzugerechnet werden, auch wenn private Autobesitzer diesen Punkt als nicht relevant ansehen. Schließlich unterhalten sie doch kein Unternehmen!
Doch auch für Privatleute ist die Abschreibung wichtig, denn es dürfte weithin bekannt sein, dass sich ein älteres Auto zu geringeren Preisen verkaufen lässt als ein Neuwagen. Besonders gravierend sind die Unterschiede zwischen dem Neuwagen und dem Jahreswagen, bei denen sich der Wert nach dem ersten Jahr nahezu halbiert. Anders ist es mit Oldtimern, die, wenn sie gut in Schuss gehalten werden, mit dem Alter immer teurer und damit zur Wertanlage werden.
Insofern ist es bei der Entscheidung, ob der Kauf oder das Mieten eines Sportwagens günstiger ist, eine Frage, wie sich weitere Kosten einkalkulieren lassen. Wer genügend finanziellen Spielraum hat, um die teilweise vierstelligen Steuern im Jahr zu zahlen und hinnimmt, dass sich die Versicherung auf ein Vielfaches eines normalen Wagens beläuft, kann den Kaufpreis zum Beispiel in Raten zahlen und sich damit seinen Traum erfüllen. Voraussetzung sollte aber sein, dass der Wagen dann auch gefahren wird und sich nicht sprichwörtlich in der Garage kaputt steht.
Bei der Miete wird hingegen ein Festpreis fällig, der im besten Fall die möglichen Kosten für den Besitzer des Fahrzeugs auffängt. Unvorhergesehene Reparaturen lassen sich dabei aber nur schwer einkalkulieren und so kann es sein, dass der Einbau des Austauschmotors für den Ferrari rund 40.000 Euro kostet.
Spaß mit dem Sportwagen
Diesen Punkt entscheidet ganz klar der eigene Sportwagen für sich. Wer einen Mietwagen fährt, ist immer ein wenig unsicher und weiß oft nicht genau, wie sich das Fahrzeug in einer bestimmten Situation verhalten wird. Wer mit dem Auto vertraut sein will und sich nur sicher fühlt, wenn er weiß, bei welcher Geschwindigkeit und welchen Straßenbedingungen das Auto auf diese oder jene Art und Weise reagiert, sollte sich für den eigenen Sportwagen entscheiden.
Wer aber die Abwechslung liebt und gern verschiedene Modelle der Sportwagen fahren möchte, sollte sich besser für den Mietwagen entscheiden. Der Markt für derartige Angebote ist groß und so können Porsche, Lamborghini oder Ferrari auf dem Programm stehen. Beim nächsten Mal wird eben abgewechselt!
Besondere Bedingungen beim Verkauf eines Sportwagens
Vor allem die bekannten Markenautos wie Ferrari bereiten beim Verkauf oft Schwierigkeiten bzw. stellen sich als besondere Herausforderung dar. Zum einen muss der Verkäufer hinnehmen, dass sich der Verkauf über einen längeren Zeitraum erstrecken wird. Es wird sich kaum die Möglichkeit finden, direkt den passenden Käufer zu entdecken und den gewünschten Verkaufspreis zu erzielen. Internet und Anhändler vor Ort sind wichtige Hilfen, dennoch ist es nicht immer möglich, den Verkauf in kürzester Zeit abzuwickeln. Außerdem kosten die Vorbereitungen Zeit. Das Auto muss noch einmal in die Inspektion, es muss aufgearbeitet und gereinigt werden. Außerdem sollten die Bilder aussagekräftig sein, Schnappschüsse nach der letzten Ausfahrt sind wenig geeignet, um das gewünschte Klientel anzusprechen.
Ein privater Verkauf gestaltet sich zudem schwierig, weil die „Geiz ist geil“-Eigenheit vieler Käufer auch in der Autobranche Einzug gehalten hat. So wird gleich die Frage nach dem letzten Preis gestellt oder es gibt ein Gegenangebot. „Für xx Euro nehme ich ihn mit!“ Solche Fälle wird jeder Autoverkäufer erleben und sie lassen schnell große Zweifel an dem gesamten Vorhaben aufkommen. Der Verkauf kostet somit Zeit, Geld und Nerven. Und doch endet er oft im Nichts und das Auto steht immer noch in der heimischen Garage. Außer Spesen nix gewesen! In kaum einer anderen Branche gilt dieser alte Spruch so sehr wie beim Verkauf eines Sportwagens.
Ferrari verkaufen: Altes oder neues Modell?
Echte Fans der Fahrzeuge mit dem schwarzen Pferd haben ihre Favoriten. Oder sie können sich nicht entscheiden, welches Modell denn das beste sei, denn immerhin gibt es diese klassischen Sportwagen bereits seit den 1940er Jahren.
Aktuell sind gerade diese Modelle auf dem Markt erhältlich:
- Ferrari 458 Speciale
- Ferrari F12 TRS
- Ferrari Dino
- Ferrari F12 Berlinetta
- Ferrari California T
- Ferrari 488 GTB
- Ferrari 488 Pista
- Ferrari F12 GTO
Diese Modellübersicht zeigt die aktuellen Ferraris, die momentan auf dem Markt befindlich sind. Dazu kommen viele verschiedene klassische Modelle wie der Ferrari 212, der 250 GTO, der 275, der 250 LM, der 308 oder der 348. Diese Modelle sind durchaus straßentauglich und in geringer Stückzahl in den Verkaufsangeboten zu finden. Autokäufer sollten allerdings wissen, dass sie sich damit einen Oldtimer ins Haus holen, der neben dem Kaufpreis einiges Geld für Wartungen und Reparaturen sowie für den Austausch von Verschleißteilen kosten wird.
Günstige Sportwagen kaufen?
Ist die Entscheidung gefallen, dass ein Sportwagen eben nicht nur gemietet, sondern besser gekauft werden soll, ist guter Rat teuer. Leider wird ein anfänglich scheinbar günstiger Kaufpreis oft um das Vielfache teurer, wenn die angeblich top in Schuss befindlichen Fahrzeuge ihre ersten Problemstellen zeigen. Viele Ferraris sind zu einem Bruchteil ihres originalen Kaufpreises auf dem Markt zu finden, stammen aber aus Italien oder aus den USA. Es handelt sich um Exportfahrzeuge, die aus irgendeiner unbekannten Bastlergarage stammen. Niemand weiß genau, was er dort kauft oder wie sich die Folgekosten entwickeln werden.
Der Händler vor Ort hingegen ist greifbar und kann zum einen Auskunft zum Fahrzeug geben, zum anderen lässt sich die Probefahrt leichter realisieren. Er ist auch für Garantieansprüche zuständig bzw. muss sich um Sachmängel kümmern, die offensichtlich bei dem gewählten Fahrzeug vorliegen. Außerdem bringen die Exportfahrzeuge aus den Staaten oft ein Vielfaches weniger Leistung mit. Sie sind schwächer als die europäischen Varianten, weil hier nicht selten alte Technik verbaut wurde. Das kann bis zu 40 PS ausmachen.
Farbspezifische Ferraris
Wohl bei keiner anderen Automarke geht es so sehr um die Farbe wie bei den Ferraris. Sie müssen rot sein – ist der Lack nicht rot, ist das gesamte Fahrzeug gleich 10 Prozent günstiger. Das geht sogar noch weiter, wenn eine völlig untypische Farbe aufgebracht worden ist. Wer mag schon einen braunen Ferrari fahren! Der Preisabschlag beträgt dann mindestens 10 Prozent. Allerdings gibt es Ausnahmen wie den Ferrari 400i, die in Rot viel zu auffällig sind. Diese Fahrzeuge werden als Gentlemen-Autos bezeichnet und können in einer anderen Farbe als im üblichen Rot auftreten. Preislich hat das für sie keine Auswirkungen. Die „Altherren-Autos“ gelten als unsportlich, folglich dürfen sie auch in anderen Farben erscheinen. Kommt dann noch das Automatikgetriebe hinzu, geht der Preis in den Keller: Bis zu 25 Prozent niedrigere Preise sind möglich!
Allerdings darf bei einem Ferrari nie von einem Schnäppchen ausgegangen werden, denn wirklich günstig sind diese Sportwagen nie. Wer wenig in den Kauf investiert, muss mit hohen Wartungskosten rechnen, denn nicht selten haben billige Ferraris ein ungepflegtes Scheckheft und das eine oder andere Defizit. Nicht regelmäßig durchgeführte Ölwechsel, veraltete Zahnriemen oder nicht eingestellte Ventile sind die Dinge, die schnell ins Geld gehen, wenn sie dann endlich erledigt werden.
Mieten oder kaufen?
Diese Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten, denn es ist immer davon abhängig, ob jemand regelmäßig oder nur selten mit dem Sportwagen fahren möchte. Außerdem ist wichtig, wie hoch das monatlich oder jährlich zur Verfügung stehende Budget für den Unterhalt des Fahrzeugs ist. Wer ein Schnäppchen kauft, muss meist hohe Wartungskosten in Kauf nehmen, zumal es für einen echten Ferrari einen Fachmann braucht, der die Inspektionen durchführt. Der Mechatroniker in der freien Kfz-Werkstatt kann mit viel Glück ein Experte sein, meist wird sich der Sportwagenbesitzer aber doch an einen Spezialisten wenden müssen.
Wer hingegen mietet, kann jeden x-beliebigen Sportwagen fahren und sich durch die gesamte Palette dieser Autos bewegen. Heute der Porsche, morgen der Ferrari. Und übermorgen? Vielleicht doch das eigene Sportauto, wenn ein Modell beim Mieten überzeugen konnte? Wichtig ist hierbei, den Kauf geplant anzugehen und damit zu rechnen, dass er in jedem Fall teurer wird als gedacht. Als Wertanlage lohnt es sich dann, in besonders wertstabile Fahrzeuge zu investieren, die auch nach Jahren noch kaum Verluste hinnehmen müssen.
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