Fahranfänger haben es oft nicht leicht, eine Kfz-Versicherung mit günstigen Beiträgen zu finden. Doch einige Tricks von früher funktionieren auch heute noch.
Mit einer günstigen Kfz-Versicherung unterwegs sein
Bei Fahranfängern rechnen die Versicherer eher mit Unfällen als bei geübten Autofahrern. Entsprechend hoch sind die Kfz-Versicherungsbeiträge in den ersten Jahren. Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten, die Beiträge auch schon am Anfang zu senken. Die folgenden 5 Tipps sollen dabei helfen, die Kosten gering zu halten, sodass man auch als Fahranfänger noch genügend Geld fürs Benzin hat.
Grundsätzlich kann man die Versicherungen verstehen: Die Statistiken beweisen, dass es tatsächlich oft die jungen Fahrer sind, die in mehr oder weniger schlimme Autounfälle verwickelt werden. Das erhöhte Risiko wirkt sich auf die Kfz-Versicherungsbeiträge aus, die auf der Basis der Schadenfreiheitsklassen berechnet werden.
Tipp 1: Geduld haben
Die Beiträge für die eigene Kfz-Versicherung lassen sich dadurch senken, dass man nicht gleich nach dem Erhalt des Führerscheins sein erstes Auto kauft. Besser ist es, zunächst abzuwarten und ein paar Jahre lang Rabatte zu sammeln. In diesem Zeitraum fahren die jungen Leute den Pkw der Eltern, was sie später, wenn sie selbst eine Versicherung abschließen, angeben können. Dann werden sie nicht mehr als Anfänger angesehen, denn sie haben bereits etwas Erfahrung und beginnen nicht in der höchsten SF-Klasse.
Tipp 2: Die Rabatte von Familienmitgliedern nutzen
Wer schon früh einen eigenen Pkw braucht, der kann diesen von seinen Eltern oder Großeltern als Zweitwagen anmelden lassen. Hier ist es wichtig, sich selbst als Autofahrer einzutragen. Auf diese Weise übernimmt man die günstigere SF-Klasse und der Beitrag reduziert sich. Wenn der Wagen später komplett übernommen wird, kann auch die SF-Klasse mitgenommen werden. Allerdings kann es passieren, dass die Eltern oder Großeltern dadurch ihre eigene SF-Klasse verlieren oder zumindest zum Teil hochgestuft werden.
Tipp 3: das begleitete Fahren
Wenn Fahranfänger belegen können, dass sie zunächst nur mit Begleitung fahren, sieht die Versicherung das als Beweis für vorsichtiges Fahren an. Hier gilt die Prognose, dass nur geringe oder keine Unfallkosten anfallen werden. Das begleitete Fahren wird für junge Leute ab 17 Jahren angeboten, die ihren Führerschein bereits vor der Volljährigkeit erwerben. Bis sie 18 sind, dürfen sie ausschließlich mit dem eingetragenen Begleiter fahren. Die Verkehrsstatistik weist darauf hin, dass diese Anfänger kaum Unfälle verursachen. Als Belohnung bieten die Versicherer entsprechend günstige Tarife an.
- Nicht immer achten die Versicherungsanbieter darauf, ob das begleitete Fahren tatsächlich stattgefunden hat. Wenn man den Führerschein bereits mit 17 gemacht hat, ist das für die Einstufung meistens ausreichend.
- Auch ein Fahrsicherheitstraining, bei dem man sich die Teilnahme bestätigen lässt, hilft dabei, die Versicherungsbeiträge zu senken. Da ein solches Training natürlich Geld kostet, ist es jedoch fraglich, ob sich dieser Einsatz lohnt.
Tipp 4: die Auswahl des Autos
Die Versicherungsbeiträge richten sich nicht nur nach der Erfahrung, sondern auch nach der Typklasse des Autos. Detaillierte Informationen über Kfz-Versicherungen für Fahranfänger beinhalten den Ratschlag, die Beiträge für verschiedene Autos durchzurechnen. Die Versicherer wissen genau, wie die Unfallstatistiken für bestimmte Modelle aussehen. Basis für die Beiträge sind die Schadenshäufigkeit und die Höhe der Reparaturrechnungen.
Hierbei ist zu beachten:
- Kleinwagen haben einen geringeren Wert als große Limousinen, sodass die Reparaturkosten nicht so hoch ausfallen,
- Fahranfänger entscheiden sich gerne für kleine Pkw, die entsprechend häufiger Unfälle haben: In der Folge stufen die Versicherungen diese Wagen in der Typklasse höher ein.
Es ist also sinnvoll, die Typklasse der Autos zu prüfen, bevor man sich für einen Wagen entscheidet.
Tipp 5: Versicherungen vergleichen
Die verschiedenen Versicherer lassen sich im Internet ohne großen Aufwand vergleichen. Bei einem solchen Vergleich der Anbieter geht es jedoch nicht allein darum, die preisgünstigste Kfz-Versicherung für Fahranfänger zu ermitteln. Auch der Umfang der Leistungen ist zu berücksichtigen.
Die günstige Kfz-Versicherung geht noch günstiger? Schon vor dem Vertragsabschluss sollte man sich über die Möglichkeiten eines Rabatts informieren. Zudem ist es empfehlenswert, die bestehenden Verträge einmal im Jahr zu überprüfen und zu recherchieren, ob die Konditionen woanders besser sind. Manchmal hat sich auch die eigene persönliche Situation verändert, was sich auf den Versicherungstarif auswirken kann.
Der Stichtag für den Versicherungswechsel ist der 30. November. Bis zu dieser Frist kann man alles Nötige veranlassen, um von der abgeschlossenen Kfz-Versicherung zu einer neuen Police zu wechseln.
Wenn Änderungen bei der Autoversicherung fällig werden
Schon beim ersten Vergleich der Kfz-Versicherungen für Anfänger lohnt es sich, ein paar Beispiele durchzurechnen. Auch für diejenigen, die bereits zwei oder mehr Jahre ein Auto fahren, ist es wichtig, die Konditionen zu checken und gegebenenfalls anzupassen. Wenn beispielsweise mehrere Fahrer für ein Auto eingetragen sind, taucht die Frage auf, ob man eventuell einige davon streichen kann: Dadurch lässt sich der Beitrag eventuell senken. Möglicherweise führt ein Umzug oder eine andere persönliche Veränderung dazu, dass man weniger km im Jahr fährt oder dass der Wagen sicherer steht.
Bei der Überprüfung eines bestehenden Vertrags gibt es noch diverse andere Punkte zu berücksichtigen. Teilweise reicht es aus, die Markierungen im Online-Versicherungsantrag oder im eigenen Versicherungs-Account zu ändern. Daraufhin reduziert sich der Beitrag und man erhält eine niedrigere Rechnung. In anderen Fällen kann eine Kündigung und der Neuantrag für eine Kfz-Versicherung der richtige Weg sein.
Video: Welche Autos sind für Fahranfänger günstig
Welche Randbedingungen für die Kfz-Versicherung wichtig sind
Bei der Überprüfung eines Kfz-Versicherungsvertrags oder beim ersten Vergleich der Angebote gilt es, die korrekten Daten einzutragen und alle Optionen auszunutzen, um die Beiträge möglichst gering zu halten. Gegebenenfalls kann der Vertrag später angepasst werden, damit alle eventuelle Risiken abgedeckt sind und man trotzdem nicht zu viel bezahlt. Eine Unterversicherung aufgrund von falschen Angaben könnte dazu führen, dass man im Schadenfall einen Teil der Kosten selbst übernehmen muss. Eine Überversicherung ist weniger riskant, aber dafür unnötig teuer.
Zu den relevanten Angaben für die Kfz-Versicherung gehören die folgenden Punkte:
- Wenn nur ein Einzelfahrer angegeben wird, ist die Versicherung besonders günstig. Bei einem zweiten und dritten Fahrer erhöht sich der Beitrag.
- Wer den Wagen auf einem Einstellplatz, in einem Carport oder einer Garage parkt, der bezahlt weniger, da das Auto hier sicherer steht als am Straßenrand.
- Bei monatlichen Raten erhöht sich der Gesamtbeitrag, wer nur einmal jährlich eine entsprechend hohe Rechnung bezahlt, spart sich die zusätzlichen Gebühren.
- mehr km man fährt, umso höher ist die Prämie.
Video: Günstige Autoversicherung für Fahranfänger – die besten Tipps & Tricks
Die Fahrleistung: Eine wichtige Basis
Die eigene Fahrleistung bezieht sich auf die jährlichen Kilometer. Wer viel mit dem Auto unterwegs ist, der hat laut Statistik natürlich ein höheres Unfallrisiko. Die Prämien für die Jahreskilometer sind gestaffelt, wobei die geringste Fahrleistung meistens bei 5.000 oder 6.000 km liegt. Bei der Einschätzung sollte man hier jedoch nicht zu niedrig ansetzen, sonst sind Nachzahlungen möglich oder das Auto ist unterversichert. Gerade für Fahranfänger ist es schwierig, eine Prognose abzugeben und dabei realistisch zu sein. Die erfahrenen Freunde oder die Eltern können dabei behilflich sein, die voraussichtliche Fahrleistung richtig einzuschätzen.
Video: Unterschied zwischen Voll- und Teilkasko
Die Kasko-Versicherung
Die Kfz-Versicherung wird in zwei Hauptelemente aufgeteilt: die Haftpflicht und die Kasko-Versicherung. Im Zusammenhang mit der Haftpflicht müssen sich die versicherten Autofahrer an die Bedingungen der Versicherer halten. Bei der Kasko stehen ihnen jedoch mehrere Optionen zur Auswahl. Hier geht es um den Versicherungsschutz gegen die Schäden am eigenen Auto sowie an den Fahrzeugen anderer Personen. Durch einen Selbstbehalt, der für die Kaskoversicherung vereinbart wird, lässt sich der Beitrag senken.
- Bei der Teilkasko liegt der Selbstbehalt beispielsweise bei 150 Euro,
- bei Vollkasko kann der Selbstbehalt bei 300 Euro liegen.
Beide Kasko-Arten können abhängig von der Versicherung auch mit einem anderen Selbstbehalt funktionieren. Beim Durchrechnen der Kfz-Versicherungen sollte man sich überlegen, ob sich die Ersparnis lohnt und wie sich eine schlechtere Abdeckung auf das Risiko auswirkt.
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