Vom Verhandlungsgeschick beim Anschaffungspreis über die zinsgünstige Finanzierung bis hin zu Versicherungs- und Wartungskosten: Wer von einem Sportwagen träumt, kann an vielen Stellschrauben drehen.
Der Traum vom Sportwagen: Finanzielle Stellschrauben erleichtern die Realisierung
Das Wort Sportwagen ist immer mit der Vorstellung eines sehr hochpreisigen Autos verbunden. Und tatsächlich sind die meisten sportlichen Fahrzeuge als Neuanschaffung um einiges teurer als vergleichbare Autos anderer Klassen – selbst wenn die sportlichen Varianten auf den Baugruppen von Großserienmodellen beruhen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ein Sportwagen automatisch unerschwinglich für Normalverdiener sein muss. Tatsächlich sind es vor allem die Fahrzeuge der Kategorie Supersportwagen, die jeden finanziellen Maßstab sprengen – sowohl bei der Anschaffung als auch beim Unterhalt, der Wartung und den Betriebskosten.
Nicht nur Hersteller wie Porsche, Lamborghini oder Ferrari bauen Sportfahrzeuge, auch Automarken wie Fiat, Alfa, Opel oder Ford haben in der Vergangenheit immer wieder wunderschöne und reinrassige Sportwagen gebaut, die den Vergleich mit höherpreisigen Modellen hinsichtlich der Sportlichkeit nicht scheuen müssen. Insofern sollte der Interessent für einen Sportwagen also die verschiedenen Klassen unterscheiden und sich auch in den erschwinglicheren Kategorien umschauen.
Einige Beispiele für Sportwagen der letzten 20 Jahre:
- Fiat Coupé (in der Version 20VT zu seiner Zeit das schnellste frontgetriebene Serienfahrzeug der Welt)
- Alfa Spider (der klassische offene Vertreter einer langen Tradition italienischer Sportwagen)
- Ford Probe GT (ein Import aus den USA, der mit seinen Klappscheinwerfern noch heute ein begehrtes, aber seltenes Modell ist)
- Opel GT (die Neuauflage des Erfolgssportwagens aus den 70ern, der sich eine Basis mit dem Lotus Elise teilt)
Diese Modelle (und viele andere) haben darüber hinaus die Gemeinsamkeit, dass sie verhältnismäßig selten verkauft wurden und somit nicht an jeder Ecke zu finden sind – die perfekte Wahl für Individualisten. Der optische Effekt, mit einem derartigen Sportwagen vorzufahren, ist durchaus mit einem Porsche oder Ferrari zu vergleichen, weil die meisten Menschen einfach ein (mutmaßlich schnelles), sportlich aussehendes Fahrzeug erblicken, das sich vom Rest der Masse wohltuend abhebt.
Es muss also nicht immer der Gegenwert eines Einfamilienhauses sein, wenn man einen Sportwagen anschaffen möchte. Obwohl man vor allem mit guten Gebrauchten im Sportwagensegment Geld bei der Anschaffung sparen kann, sollte man sich vorher mit den Eigenheiten des jeweiligen Fahrzeugtyps vertraut machen.
Dazu gehören:
- für das Modell typische Mängel
- Wartungskosten und Wartungshäufigkeit
- Ersatzteile (Kosten und Lieferbarkeit)
- Varianten bei der Motorisierung, die große Unterschiede bei den Wartungskosten ausmachen können
- Ausstattungsversionen, die den Preis beeinflussen
Finanzierung eines Sportwagens über den Autokredit
Ob man sich nun einen neuen Sportwagen, einen gebrauchten Supersportwagen oder einfach einen schnittigen Youngtimer anschaffen möchte – beim Kauf gilt immer, dass man Wartungskosten und Wartungsintervalle im Auge behalten muss. Gerade bei Sportwagen ist der Wartungsaufwand häufig sehr viel größer.
So kann ein schwer zugänglicher Zahnriemen einen Motorausbau erfordern und somit die Arbeitskosten für einen ansonsten eigentlich überschaubaren Wartungsaufwand stark nach oben treiben. Hinzu kommt, dass bei leistungsstarken Motoren die Wartungsintervalle in der Regel sehr viel kürzer sind als bei Großserienfahrzeugen.
Bei der Finanzierung sollten also nicht nur Anschaffungspreis und Versicherungskosten berücksichtigt werden, sondern auch die anfallenden Wartungskosten über einen längeren Zeitraum hinweg.
Der große Vorteil: Durch die Niedrigzins-Politik an den Finanzmärkten sind die Zinsen für Autokredite noch immer vergleichsweise günstig und ermöglichen Finanzierungen über längere Zeiträume bzw. höhere Summen, die man sich früher bei höheren Zinsen nicht geleistet hätte. Niemand weiß, wie lange diese Politik noch andauern wird, deswegen sollte der Entschluss zum Kauf eines Sportwagens bei einer Finanzierung durch einen Autokredit nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden.
Beantragung eines neuen Autokredits und weniger bei der eigenen Hausbank. Vergleichen lohnt sich also auf jeden Fall. Häufig sind die Autokredite sogar um einiges günstiger als andere Ratenkredite, da sich das Risiko der Banken beim Kauf eines Fahrzeugs in Grenzen hält – immerhin steht als Sicherheit der Gegenwert des Autos entgegen, dafür wird allerdings meist auch der Abschluss einer Vollkaskoversicherung vorgeschrieben.
Günstige Versicherungskonditionen nutzen
Insbesondere bei Sportwagen steigen die Versicherungskosten erheblich im Vergleich zu anderen Fahrzeugen an. Das liegt an mehreren Faktoren. Zum einen sind die Sportwagen schlicht und einfach sehr viel seltener auf den Straßen zu finden, Reparaturen aufgrund der speziellen Formen und teuren Ersatzteile meist sehr viel aufwändiger. Auch deshalb ist eine Vollkaskoversicherung natürlich etwas teurer als beispielsweise bei einem Kompaktklasse-Familienauto. Doch selbst wenn man keine Finanzierung über einen Autokredit wählt, sollte bei einem Sportwagen die Vollkaskoversicherung nicht fehlen.
Mit einer entsprechenden Selbstbeteiligung sind die Policen meist erschwinglich – insbesondere, wenn man einen hohen Schadensfreiheitsrabatt hat, denn im Gegensatz zur Teilkasko (die in der Vollkasko automatisch enthalten ist) sinkt bei der VK die Prämie ebenso wie bei der Haftpflicht, wenn man unfallfrei bleibt. Auch bei Versicherungen lohnt der Blick ins Internet, weil die Vergleichsportale meist die günstigsten Angebote ausspucken. Dabei sollte man bestimmte Vorteile nutzen, welche die Kosten senken können.
Dazu zählen unter anderem:
- Nutzung nur durch eingetragenen Fahrer, nach Möglichkeit über 25 Jahre
- geringe Kilometerleistung
- Garagenstellplatz
- bestimmte Berufsgruppen-Rabatte
Darüber hinaus werden Sportwagen in der Regel nur bei gutem Wetter gefahren, um sie zu schonen. Wer also das Auto nicht im Alltag nutzt, kann die Möglichkeit eines Saisonkennzeichens nutzen – dabei wird das Fahrzeug nur innerhalb des gewählten Zeitraums (z. B. April – Oktober) zugelassen. Steuer und Versicherung fallen somit nur für diesen Zeitraum an.
Wichtig: Ein solches Fahrzeug darf im abgemeldeten Zeitraum natürlich nicht auf öffentlichem Verkehrsraum geparkt oder bewegt werden.
Speziell bei den Wartungskosten kann man durch Selbermachen viel Geld sparen. Den Keilriemen wechseln war früher für die meisten Autobesitzer ein alltäglicher Vorgang. Wer kennt nicht die Geschichten, wie Opa mit einer Strumpfhose den Keilriemen ersetzt hat, um den Weg nach Hause zu schaffen?
Diese Art der Pannenhilfe funktioniert leider bei modernen Motoren nicht mehr, weil einfach zu viele Aggregate über diverse Riemenscheiben angetrieben werden. Der Keilriemenwechsel ist überdies bei manchen Fahrzeugen nicht ohne Hilfe der Fachwerkstatt möglich, weil die Teile schlicht nicht ohne Weiteres zugänglich sind.
Bei vielen Modellen kann man dies mit etwas Geschick und dem richtigen Werkzeug allerdings nach wie vor selbst erledigen. Die Kosten für den Riemen selbst sind je nach Fahrzeugmodell relativ überschaubar, teuer wird vor allem der Austausch in einer Markenwerkstatt, wenn viel Arbeitszeit aufgewendet werden muss. Die Dauer eines Keilriemenwechsels ist überdies stark von der jeweiligen Motorversion abhängig.
Warum muss man den Keilriemen wechseln?
Wer den Keilriemen wechseln will, muss sich die Funktion dieses Verschleißteils klar machen: Über Riemenscheiben treiben Keilriemen und Keilrippenriemen wichtige Aggregate unter Ausnutzung der Motorkraft an. Insbesondere die Lichtmaschine, aber auch Wasserpumpe, Klimaanlage, Servolenkung und andere Nebenaggregate werden von einem oder mehreren Riemen angetrieben. Ob man einen Keilriemen wechseln muss, erkennt man also zuverlässig daran, dass eines oder mehrere dieser Aggregate ausgefallen ist.
Bei der Wasserpumpe ist insofern dringend Handlungsbedarf gegeben, weil sie für die Motorkühlung zuständig ist. Die Batterie wird ebenfalls nicht (ausreichend) geladen, wenn man den Keilriemen wechseln muss, weil der Stromerzeuger nicht mehr richtig angetrieben wird. Meistens reißen Keilriemen aber nicht ohne Vorankündigung.
In der Regel kündigt sich das Versagen über das typische Quietschen im Riementrieb an, wenn die Spannung nachlässt. Rutscht er durch, beginnt er zu quietschen und man sollte den Keilriemen wechseln, bevor er abspringt oder reißt. Generell ist ein heutiger Keilriemen sehr lange haltbar, aber da er über eine Spannvorrichtung belastet wird, dehnt er sich über die Lebensdauer hinweg immer weiter aus.
Die hohen Reibkräfte sorgen ebenfalls dafür, dass man irgendwann den Keilriemen wechseln muss. Die Materialermüdung führt also entweder zu einem spontanen Abriss des Riemens oder zu einem zu lockeren Antrieb, so dass er am Ende abspringen kann. Mit einem Maulschlüssel kann man an der Spannvorrichtung je nach Fahrzeugtyp manchmal eine Nachspannung vornehmen. Auch nach einem Keilriemenwechsel sollte man die Riemenspannung kontrollieren, denn nach den ersten hundert Kilometern ist nicht selten ein Nachspannen notwendig.
Spannvorrichtungen sind an Lichtmaschinen in der Regel gut zugänglich. Gesichert wird der Mechanismus über eine Sperrschraube, die zuerst geöffnet werden muss (später wieder festziehen nicht vergessen!).
Keilriemen wechseln: So geht es in Eigenregie
Wer den Keilriemen wechseln will, muss zuerst das richtige Ersatzteil finden. Auf den Riemen selbst sind Zahlen und Buchstaben aufgedruckt, anhand derer sich im Internet bzw. im Fahrzeugzubehörhandel das richtige Ersatzteil identifizieren lässt. Beim Keilriemen wechseln sollte man immer das korrekt passende Teil für die jeweilige Motorversion verwenden – die richtige Länge und Materialbeschaffenheit sind entscheidend für die korrekte Funktion.
Es verfügen übrigens nicht alle Motoren über eine Spannvorrichtung, wenn man den Keilriemen wechseln muss. Dann spricht man von Elasto-Riemen, dessen Austausch unbedingt in einer Werkstatt vorgenommen werden sollte. Nur dort verfügt man über das geeignete Profi-Werkzeug, um solche Keilriemen wechseln zu können. Achten Sie auf die Einhaltung der folgenden Schritte, wenn Sie in Eigenregie einen Keilriemen wechseln möchten:
- Lokalisieren Sie den Keilriemen und alle Umlenkrollen – keine darf vergessen werden. Fertigen Sie ggf. Fotos oder Zeichnungen an.
- Lichtmaschine suchen und Montageschiene lokalisieren. Sperrschraube mit Maulschlüssel lösen und Stromerzeuger nach vorne schieben, bis der Riemen vollständig entspannt ist.
- Alten Riemen entfernen, Umlenkrollen mit Lappen säubern.
- Keilriemen wechseln und neuen Riemen exakt im gleichen Verlauf wie den alten auflegen (keine Umlenkrollen vergessen!).
- Nach Keilriemenwechsel Lichtmaschine wieder nach hinten schieben, um Spannung auf den Riemen zu geben. Ist die richtige Spannung gefunden, Sperrschraube mit Maulschlüssel fixieren.
- Spannung mit Finger testen (bei stehendem Motor!). Wenn der Riemen sich mit einem Finger nicht mehr in Ihre Richtung ziehen lässt, ist sie ausreichend. Wichtig: Nicht zu stark spannen, sonst droht ein Abriss!
- Motor anlassen und auf ungewöhnliche Geräusche vom Riementrieb achten. Sind alle Nebenaggregate funktionsfähig? Wird die Batterie richtig geladen?
Hinweis: Diese Anleitung ist nur ein grober Überblick und kann je nach Fahrzeugmodell stark variieren. Informieren Sie sich über die richtige Vorgehensweise, bevor Sie den Keilriemen wechseln und konsultieren Sie gegebenenfalls eine Werkstatt.
Fazit: Ein Sportwagen muss kein unerschwinglicher Traum bleiben
Wer mit etwas Sachverstand an die Sache herangeht und die Emotionen hinten anstellt, kann beim Kauf von Sportwagen viel Geld sparen. Das richtige Modell, eine günstige Motorisierung mit entsprechenden Steuer- und Versicherungskosten sowie der Vergleich günstiger Finanzierungsangebote im Internet sind nur einige Beispiele.
Versierte Schrauber können insbesondere bei der Wartung viel Geld sparen. Einen Keilriemen zu wechseln, kostet in Werkstätten oft wesentlich mehr Geld, kann aber bei vielen Modellen auch von Laien durchgeführt werden.
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