Die Wut ist groß, man fühlt sich von den Politikern verschaukelt. Deswegen geht man heute in Mainz zum Zweiten Mal auf die Straße und macht seinem Unmut Luft, hält die Erinnerung wach. Der Start des Auto-Korso um 15:00 ist Ventil und rückt zurücht, was Politiker nur schön reden. Auf Twitter und überall in den Social Media Channels zischen die Hash-Tags zur Demo: #wirsindnürburgring #Corso #Mainz #SPDrlp #rlpt14 #nring #Dreyer #Lewentz #Nürburgring #BlackFalcon #Manthey #wtm.
Es ist Wut dabei aber auch Ohnmacht. Die Menschen trauen den Politikern nicht mehr. Erst hat man Millionen verschleudert, jetzt wird der Nürburgring verramscht.
- „Wenn wir nicht auf die Straße gehen, vergessen alle, was passiert ist.“
- „Es ist ein Verrat an der Region.“
- „Die tauschen einfach den Investor aus, ohne uns was zu sagen.“
- „Wenn der Ring an eine russische Heuschrecke geht, wird er filetiert und verhökert.“
Aus den Stimmen der Leute hört man die Angst heraus, dass der Nürburgring zum Spekulationsobjekt verkommt. Die Region scheint den Politikern gleichgültig. Das will man ändern.
Wir sind Nürburgring
Wer setzt sich für den Ring ein? Es ist die Initiative „Wir sind Nürburgring„, die sich gegen den Verkauf des legendären Nürburgring, der Rennsportanlage der Region stemmt. Der Protest flammt nicht erst in diesen Tagen auf. Öffentliche Demonstrationen, die zeigen, dass der Nürburgring vielen ein Anliegen ist, sind das Sprachrohr der Initiative.
Demo Weihnachten 2013: die Politiker kneifen
Es war am 21.12.2013, als die Initiative auf dem Parkplatz am Nordschleifen-Abschnitt Brünnchen eine öffentliche Demonstration organisierte. 2.000 Demonstranten kamen, aber nur vier Politiker. 81 Politiker waren eingeladen. Sich mit den Interessen der Bürger – seinen Wählern – auseinanderzusetzen liegt offensichtlich nicht jedem Politiker. Es ist auch verminte Gebiet. Die Politik hat schon bisher nur mit Unfähigkeit geglänzt und statt jetzt Farbe zu bekennen und sich der Öffentlichkeit zu stellen, zieht man den Schwanz ein.
Malu Dreyer, Sabine Schmitz und Christian Menzel
Öffentlichkeitsarbeit ist für die Initiative oft harte Arbeit, zeigt aber auch Erfolg. Im Januar 2016 gelingt ein Gespräch mit der Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Neuwied. Der erste Autokorso findet statt. Die Rennfahrerin Sabine Schmitz und der Rennfahrer Christian Menzel unterstützen und klinken sich in die Gespräche ein.
Der Autokorso #ringdemo2 in Mainz
Der Autokorso nimmt als bei der Stadt Mainz angemeldete Demonstration – seinen Ausgang am Bruchwegstadion. Er führt über den Martin-Luther-King-Weg und die Straße „Am Fort Gonsenheim“ in die Wallstraße Richtung Mainz-Mombach. Von der Wallstraße führt der Auto-Korso weiter auf die Hochtangente und fährt weiter bis schließlich auf die Rheinstraße. Am Mombacher Kreisel schwenkt der Korso dann nach Mombach ein uns setzt seine Fahrt in der Kreuzstraße fort. In der Oberen Kreuzstraße in Höhe des Schwimmbads Am Großen Sand schwenkt der Korso auf den Autobahnzubringer zur A643 und endet.