Gegen wildes und gefährliches Rasen, sprich Autorennen, helfen nur härtere Strafen. Den Führerschein will niemand verlieren!
Wie das Gesetz gegen illegale Straßenrennen vorgeht
Lange Zeit wurden Straßenrennen lediglich mit einem Bußgeld belegt und mit einem Fahrverbot für ein paar Wochen. Doch inzwischen haben sich die Gesetze verschärft und mit ihnen auch die Strafen. Wer sich an einem Autorennen beteiligt, muss damit rechnen, dass der Führerschein für längere Zeit eingezogen wird. Auch eine Beschlagnahmung des Fahrzeugs ist möglich.
Die empfindlichen Strafen sollen die Raser dort treffen, wo es am meisten schmerzt. Zudem werden die illegalen Rennen jetzt als Straftat betrachtet und nicht mehr als bloße Ordnungswidrigkeit. Die Gründe dafür sind die ansteigenden Zahlen der Todesfälle, die durch solche Rennen ausgelöst wurden. Neben den Fahrern werden auch die verantwortlichen Organisatoren mit einer Geldstrafe oder einer bis zu zweijährigen Haftstrafe belegt. Der Gesetzesbeschluss fand im Juni 2017 statt und wurde im Oktober durchgesetzt.
Wenn Personen bei einem Rennen schwer verletzt werden oder sogar ums Leben kommen, kann sich die Haftstrafe auf maximal zehn Jahre verlängern. Außerdem drohen ein langfristiger Führerscheinentzug und die Fahrzeugbeschlagnahmung.
Das Risiko von Autorennen
Autorennen haben durch die hohen Geschwindigkeiten ein enorm hohes Gefährdungspotenzial. Daher begrüßen die Politiker die Verschärfung der Gesetze. Der Beschluss des Bundesrates lässt sich durch die katastrophalen Folgen auch für unbeteiligte Personen begründen. Aber die Suche nach einem Adrenalinkick darf nicht der Auslöser für tödliche Unfälle sein.
Um die Raser in ihrem Leichtsinn abzuschrecken, helfen Geldstrafen nur wenig. Die steigende Anzahl von Schwerverletzten und Toten durch Straßenrennen soll nun durch die Gesetzesänderung bekämpft werden. Mit der erhöhten Sensibilisierung verändert sich zugleich die Meinung, dass illegale Straßenrennen lediglich ein Kavaliersdelikt sind. Mit einer Geldstrafe und ein paar Wochen oder Monaten Fahrverbot kommt man nicht weiter. Auch wenn ein solches Rennen zu keinem Unfall führt, warten deshalb schwere Strafen auf die Beteiligten.
Autorennen und geeignete Strafen als politisches Thema
Die Parteien der deutschen Regierung sind sich einig, dass Autorennen schwer bestraft werden müssen. Um die Szene an ihrer schwächsten Stelle zu treffen, droht nun der Entzug des Führerscheins und des Autos. Das ist eine größere Abschreckung für die Speed-süchtigen Fahrer als ein dreimonatiges Fahrverbot und ein paar Euro Geldstrafe.
In einem Bericht der Tagesschau wurde das Gesetz gegen Raser mit seinen Hintergründen genauer erklärt. Teilweise wollten die Parteien noch konkrete Geschwindigkeitswerte festlegen, um Ungenauigkeiten und verschiedene Wertungen bei solchen Vergehen zu vermeiden.
Verboten sind laut Gesetz:
- Mit nicht angepasstem Tempo fahren,
- grobe und rücksichtslose Fahrweise,
- verkehrswidriges Verhalten.
Letztendlich liegt die Entscheidung beim Gericht: Hat der Fahrer lediglich eine Geschwindigkeitsbegrenzung übersehen, war er in Eile oder hat er allein wegen des Kicks in der Innenstadt aufs Gaspedal getreten?
Video: Gefährlicher Geschwindigkeitsrausch – Tuning, Straßenrennen, Polizei, Unfall (WDR DOKU 2017)
Auch Einzelraser werden härter bestraft
Es muss nicht immer ein organisiertes Rennen sein. Manchmal überkommt die Speed-Junkies aus heiterem Himmel die Lust, mit 150 durch die City zu rasen. Hier findet das Autorennen sozusagen gegen sich selbst statt. Das ist ebenso gefährlich und gesetzeswidrig wie ein organisiertes illegales Straßenrennen.
Wer versucht, eine möglichst hohe Fahrgeschwindigkeit zu erreichen, der muss mit einer harten Strafe rechnen. Dazu gehört neben der Beschlagnahmung von Führerschein und Auto auch eine Geldstrafe. Das illegale Rennen auf den deutschen Straßen beginnt also nicht erst dann, wenn mindestens zwei Autofahrer gegeneinander antreten.
Autorennen sind auch in abgelegenen Straßen gefährlich
Oft finden die illegalen Autorennen in abgelegenen Gebieten statt. Wenn die Straßen nachts wie leer gefegt sind, glauben die geschwindigkeitssüchtigen Fahrer, freie Bahn zu haben. Die Verabredung erfolgt online und innerhalb von ein paar Stunden hat sich eine große Menge Publikum versammelt, um bei dem Rennen mitzufiebern.
Die Experten für Verkehrssicherheit sehen Filme wie „Fast and Furious“ als gefährliche Vorbilder an. Und auch die Speed-Games am Computer werden als Ursache für die Begeisterung am Autorennen betrachtet. Der Übergang zwischen dem virtuellen Spiel und dem echten Autofahren scheint fließend zu sein.
Zudem spielen die folgenden Punkte eine Rolle:
- Junge Leute zwischen 18 und 25 suchen nach Bestätigung und Erfolg,
- beim Rasen können sie sich abreagieren,
- was am Computer klappt, muss auch in der Wirklichkeit funktionieren,
- die Gefahr hat etwas reizvolles.
Doch auch abseits der viel befahrenen Straßen lauern Risiken, nicht nur für die illegalen Rennfahrer selbst, sondern auch für diejenigen, die sich als Unbeteiligte hier aufhalten.
Wie die aktuelle Gesetzeslage aussieht
Die verschärften Gesetze gegen nicht erlaubte Straßenrennen sind am 13. Oktober 2017 in Kraft getreten. Eine genaue Definition zu diesen verbotenen Kraftfahrzeugrennen ist in § 315d StGB zu finden. Hier liest man auch, dass für die Teilnehmer eine bis zu zehnjährige Freiheitsstrafe ausgesprochen werden kann.
Wenn ein Kraftfahrzeugrennen auf den öffentlichen Straßen stattfindet, ist eine entsprechende Erlaubnis erforderlich (siehe § 29 Abs. 2 StVO). Die Sportwagenfahrer dürfen an solchen bewilligten Rennen teilnehmen und zeigen, wie schnell ihre Autos sind. Hierfür gibt es eine spezielle Fahrerlaubnis. Im Textarchiv des Deutschen Bundestags sind viele Details der Gesetzesbeschlüsse zu illegalen Autorennen nachzulesen.
Weitere Gedanken zu falschem Verhalten am Steuer
Ein Auto ist weder ein Geschoss noch eine Waffe, mit der man andere Menschen bedrohen sollte. Darum müssen sich die jungen und unbedachten Rennfahrer bewusst werden, wie gefährlich ein zu hohes Tempo ist. Oft sind es unbeteiligte Menschen, die bei einem Unfall zu Schaden kommen und vielleicht sogar sterben. Das haben die zahlreichen illegalen Autorennen der Vergangenheit gezeigt, die beispielsweise in Köln und Berlin stattfanden.
Es sind aber nicht nur die Raser, die eine Gefahr darstellen. Auch andere Gesetze im Straßenverkehr wurden verschärft. Unter anderem wurde das Handyverbot für den Autofahrer strenger geregelt. Außerdem wird die Behinderung bei Rettungsaktionen inzwischen mit höheren Bußgeldern sowie mit Fahrverboten belegt.
Bildnachweis:© Shutterstock – Titelbild: Nomad_Soul – #01: Art Konovalo – #02: ambrozinio
1 Kommentar
Keine Zuschauer, keine Werbeeinnahmen, keine Millionengehälter für Rennfahrer; so einfach ist das Trotzdem hat man als Zuschauer bzw. Fan nicht das Recht alles über diesen Promi zu erfahren. Nur weil der Briefzusteller sein Gehalt dadurch erhält das ich Briefmarken kaufe, Briefe schreibe , versende und erhalte,berechtigt es mich nicht dazu auch alles über sein Privatleben erfahren zu dürfen