Die italienischen Autobauer übertreffen sich immer wieder mit ihren Modellen, die die Herzen der Autofans höherschlagen lassen. Dabei sind diese Sportwagen eher für die Rennbahn als für die Straße gemacht.
Sportwagen mit schwarzem Pferd: Schnell, schneller, Ferrari
Ferrari ist die Marke, die Autofans wohl als erstes einfällt, wenn es um italienische Sportwagen geht. Kein Wunder, denn die Erfolge auf der Rennbahn haben Bestand und stehen für beste Qualitätsarbeit des Autobauers sowie sämtlicher Fachkräfte, die an der Entstehung dieses Flitzers beteiligt sind. Das Unternehmen wurde einst von Enzo Ferrari gegründet (1947), heute hingegen hat der Fiatkonzern einen großen Teil der Firma übernommen. Dabei ist die Vielfalt der Bauweisen groß und es gibt Modelle mit Mittel-, Front- oder Heckmotor sowie solche, die auf 12 Zylinder bauen oder auch Varianten, die nur sechs oder acht Zylinder haben.
Wen gibt es noch in Italien?
Die Gegenfrage müsste eher lauten: Wo sollen wir anfangen, wenn wir die Automobilhersteller Italiens aufzählen wollten? Es gibt unzählige Hersteller von Sportwagen, die sich weltweit einen Namen machen konnten. Zu den Top 3 der italienischen Automodelle gehören sicherlich neben den bereits erwähnten Fahrzeugen mit schwarzem Pferd auf gelbem Grund die Wagen von Lamborghini. Einst begann diese Marke ihren Weg in der Automobilherstellung als Herstellung von Traktoren, die übrigens auch heute noch unter Sammlern begehrt sind. Die Marke ist heute nicht mehr eigenständig, sondern gehört zu VW und Audi.
Erwähnenswert ist darüber hinaus der Maserati Quattroporte bzw. der Hersteller an sich. Das Unternehmen hat eine lange Tradition und ist schon seit 1914 bekannt. Einst in Bologna gegründet, trat Maserati seinen Siegeszug in der Welt des Rennsports an. Das war in den 1950er Jahren. Weltweit haben sich der Quattroporte und die Biturbo-Modelle besonders gut verkauft. Maserati gehört heute aber ebenfalls zum Fiatkonzern.
Nicht vergessen werden darf hier Alfa Romeo. Auch dieser Automobilhersteller gehört zu Fiat, war aber bis 1986 komplett eigenständig. Die Fahrzeuge sind sportlich und elegant, wirken aber weniger wie Sportwagen als vielmehr wie rasante Straßenflitzer für den Alltag. Der „Giulia“, der in moderner Zeit wieder neu aufgelegt wurde, gilt inzwischen als Klassiker, auch der Spider erfreut sich als Roadster größter Beliebtheit. Dabei kommen diese Autos eigentlich gar nicht aus Italien, sondern haben ihre Wurzeln in Frankreich. Nachdem die Entwicklung bei diesem Autobauer sehr negativ war, ging es erst wieder aufwärts, als der Fiat-Konzern die Übernahme durchführte.
Übrigens: Egal, auf welche Sportwagen Sie schauen: Alle fahren mindestens 300 Stundenkilometer oder sogar noch schneller!
Italienische Sportwagen kaufen
Für die meisten Autofans bleiben die Sportwagen aus Italien ein Traum. Der Grund: Sie sind einfach viel zu teuer und kosten nicht selten mehrere Hunderttausend Euro. Als Gebrauchtwagen mag solch ein Auto sicherlich noch erschwinglich sein, doch wer sein Herz an einen derartigen Flitzer verloren hat, wird kaum auf einen Gebrauchtwagen zurückgreifen wollen. Meist geht es doch darum, dieses Fahrzeug neu zu bekommen und wirklich sein eigen nennen zu dürfen.
Wer sich den Traum vom Fahren dennoch erfüllen möchte, kann sich an einen der zahlreichen Anbieter von Mietwagen wenden. Hier werden teilweise sogar exotische Sportwagen aus Italien angeboten, die dann für eine oder zwei Stunden Fahrt 100 Euro oder mehr kosten. Allerdings sind die Angebote sehr verschieden und während bei einigen eine Kaution in fünfstelliger Höhe zu hinterlegen ist, lassen andere Anbieter etwas mehr Nachsicht walten.
Wichtiger Tipp: Schauen Sie unbedingt auf die Versicherung, wenn Sie einen Sportwagen mieten! Denn ein solches Auto, das auf die kleinste Fußbewegung mit kraftvoller Beschleunigung reagiert, kann Sie im Schadensfalle teuer zu stehen bekommen. Zumal es durchaus verlockend ist, herauszufinden, wie schnell das Auto denn wirklich fahren kann.
Beispiele für aktuelle Sportwagen aus Italien
Die folgenden Sportwagen beeindrucken durch ihr Äußeres ebenso wie durch ihre inneren Werte, wobei für wahre Autofans wohl Letztere die wichtigeren sind.
- Pagani Huayra
In San Cesario sul Panaro in der Nähe von Modena befindet sich ein Automobilhersteller, der mit seinen Kleinserien zu beeindrucken weiß. Wer einmal im Pagani Huayra gesessen hat, wird sich beim Beschleunigen gefühlt haben, als würde er einen Jet steuern. Das Jet-Gefühl ist seitens des Herstellers Absicht und der Name von der Gottheit des Windes abgeleitet. Dabei geht man bei dieser Automarke mit der Zeit, denn für 2025 ist der erste Elektro-Sportwagenflitzer geplant. Dies dürfte wieder einmal die Aufmerksamkeit auf San Cesario sul Panaro lenken! - Pogea Racing
Hier steckt der Zweck, für den der Tuninganbieter Autos verbessert, schon im Namen. Aktuell ist der FPlus Corsa besonders erwähnenswert und punktet mit 345 km/h Spitzengeschwindigkeit und einer Beschleunigung von null auf hundert in 2,8 Sekunden. Von diesem Autotyp soll es höchstens zwanzig Stück geben, sodass die Besitzer bei einem Aufeinandertreffen nur eine kleine Runde ergeben würden. Wichtiges Detail ist hier, dass es den vollen TÜV für das Auto geben soll, einen Preis nannte der Hersteller bisher aber nicht. Auch die Sache mit dem Gebrauchtwagen dürfte hier schwer werden: Wer eines dieser Fahrzeuge ergattert, wird sich nicht so bald wieder davon trennen! - Nemesis
Dieser auch unter dem Namen 4C bekannte Alfa Romeo stammt auch von Pogea Racing bzw. profitiert von deren Verbesserungen und wartet mit 477 Pferdestärken und bis zu 308 Stundenkilometer auf. Angeblich braucht das Auto nur 3,6 Sekunden, um von null auf hundert zu kommen. Dazu ist das Fahrzeug aus Vollcarbon gefertigt und besitzt einen Heckflügel, der aber feststeht. Innen ist das Auto mit Alcantara und Leder bezogen. Einen Preis gibt es noch nicht, allerdings dürfte feststehen, dass dieser sehr hoch anzusiedeln ist. Denn: Vom Nemesis werden nur fünf Stück gebaut werden, wobei das erste Modell bereits seinen neuen Besitzer in Australien gefunden hat.
- 488 GTB und 488 Spider
Diese beiden Ferrari-Modelle warten serienmäßig mit 670 PS auf sowie mit einem Carbon-Bodykit. Das Auto ist größer als sein Vorgänger und misst nun 2,09 Meter in der Breite. Neu sind auch der fest montierte Heckflügel, die schwarzen Rückleuchten sowie der Diffusor. Der V8-Motor sorgt dafür, dass es mit der serienmäßigen Leistung aus ist. Stattdessen stehen nun 772 PS und 892 Newtonmeter zur Verfügung, was für einen Sprintzeit von 2,8 Sekunden sorgt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 342 Stundenkilometern. Die neuen Modelle werden in einer Auflage von jeweils nur elf Stück gefertigt. - Maserati
Maserati profitiert ebenso wie Ferraris neue Modelle von den Leistungen von Novitec. So wurde der Maserati SUV Levante gleich zwölf Zentimeter breiter, weil er ein neues Bodykit verpasst bekommen hatte. Dazu breitere Kotflügel, eine Frontschürze mit Spoilerschwert, eine neue Heckschürze und eine Carbonhutze, die sich nun auf der Motorhaube findet. Die Felgen im Y-Speichen-Design zeigen, wie sportlich das Fahrzeug wirklich ist und ergeben dank unterschiedlicher Dimensionen ein sportliches Bild. Der kleine Diesel wartet nun mit 301 PS auf, der große Diesel mit 322 PS. Das Modell des Levante S hingegen kommt sogar mit 494 PS daher! Preise gibt es hier wie immer nur auf Anfrage.
- Abarth 500
Pogea Racing hatte auch hier wieder die Hände im Spiel und hat einen Sportwagen entstehen lassen, der seinesgleichen sucht. Nicht umsonst heißt das neue Modell „Ares“. Einst war das Modell nur mit 135 PS ab Werk ausgestattet. Vier Jahre und einen enormen Entwicklungsaufwand später sind es schon 404 PS und 445 Newtonmeter. Dazu kommen sieben verschiedene Turbolader und drei Einspritzsysteme, die getestet wurden. Der Motor wurde für die neue Leistung einmal von innen nach außen gekrempelt (und wieder zurück) und wurde tatsächlich an fast jeder Stelle überarbeitet. Nun gibt es geschmiedete Kolben, einen Ladeluftkühler, einen größeren Turbo usw. Auch eine Ölkühlung wurde integriert, sodass aus dem kleinen Flitzer ein echter Sportwagen geworden ist. Der beschleunigt in 4,7 Sekunden von null auf hundert und ist damit zwar langsamer als andere Sportwagen (wie der neue Mazzani Evantra), dafür ist er aber auch eher ein Sportfloh als ein Rennwagen. Für mehr Sicherheit gibt es eine verstärkte Kupplung und ein Getriebe, das dieser Leistung auch wirklich gewachsen ist. Das gute Stück kostet 69.615 Euro und damit um einiges weniger als manch anderer Sportwagen. - Centurion
Ein weiterer Sportwagen für die Straße, der durch seine Rennwagenoptik besticht, ist der Centurion 002, der durch Pogea Racing einer kompletten Erneuerung unterzogen wurde, allerdings sehr selten ist. Er ist auf zehn Exemplare limitiert und auch als Alfa 4C bekannt. Die Aerodynamik sucht ihresgleichen! Heck- und Frontschürze wurden ebenso wie Heckspoiler und Diffusor aus Vollcarbon gefertigt und an das Auto angepasst. Die Leistung liegt nun bei 319 PS und 455 Newtonmeter. Das Getriebe wurde überarbeitet und schaltet rund 55 Prozent schneller als das Standardgetriebe. 3,8 Sekunden braucht das Auto, um auf Tempo 100 zu beschleunigen, nach 14 Sekunden sind 200 Stundenkilometer erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 305 km/h.
- Mazzanti Evantra
Der Mazzanti Evantra gilt als Supersportwagen und wurde in 2013 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Der V8-Wagen bringt 751 PS mit und ein Drehmoment von 860 Newtonmeter. Drei Sekunden braucht der Sportwagen, um von null auf hundert zu beschleunigen.
Neben dem Evantra, von dem jährlich nur fünf Fahrzeuge im italienischen Pontedera hergestellt werden, gibt es noch den Evantra EV Millcavalli, der auf nur 25 Stück limitiert wurde.
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